Faksimile-Falle: teure Bücher als vermeintliche Wertanlage

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Sie haben in der Vergangenheit eine Enzyklopädie als Geldanlagen gekauft. Jetzt wurden Sie angesprochen, diese zu ergänzen und damit eine deutliche Wertsteigerung zu schaffen. Wir klären, was von derartigen Angeboten zu halten ist.
Schmuckbild: Haustürgeschäfte

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ehemalige Kund:innen der Firma Bertelsmann haben in der Vergangenheit häufig Angebote von dubiosen Verkäufern für Faksimiles erhalten.
  • Faksimiles sind Nachdrucke von angeblich seltenen Büchern, die angeblich wertvoll aber nur einen Bruchteil der Beträge wert sind.
  • Nach einem Erstkauf sollen weitere Faksimiles gekauft werden, um den Wert der Sammlung angeblich noch weiter zu steigern.
  • Wer sich den Nachkauf nicht leisten kann, bekommt meist einen teuren Kredit angeboten. 
     
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Alte Bücher als Geldanlage

Bereits seit langem wurden ehemaligen Kunden und Kundinnen der Firma Bertelsmann vermeintlich wertvolle Bücher verkauft. Verbraucher:innen, die in der Vergangenheit diese vorgeblich hochwertigen, meist in Leder gebundenen, Lexika gekauft hatten, erhalten seit dem immer wieder Besuch von dubiosen Händlern. Dieser Besuch gibt sich als Experte aus, der die Vollständigkeit der mehrbändigen Buchreihe prüfen will. Die Empfehlung lautet dann in der Regel: Wichtige Exemplare der Reihe fehlen und nur wenn zusätzlich weiterer Bände gekauft werden, legt der Wert der Büchersammlung enorm zu. Der Händler gibt vor, die vermeintlich seltenen Exemplare als „Faksimile“, also Nachdrucke des seltenen Bandes verkaufen zu können. Dadurch würde die Buchreihe eine sehr hohe Wertsteigerung erfahren. 

Tatsächlich ist das angebotene Faksimile nicht viel wert, sondern wird zu einem überteuerten Preis angeboten. Der Vertreter stellt es jedoch so dar, dass der Preis für ein Einzelexemplar im Vergleich zur extrem lukrativen Wertanlage beinahe günstig erscheint.

Alte Bücher auf Kredit gekauft

Es lohne sich sogar, einen Kredit aufzunehmen, um die notwendigen Exemplare zur kaufen, lautet häufig das Argument der Händler. Diese Finanzierung könne er selbstverständlich auch gleich anbieten. Schnell wird ein Finanzierungsantrag vorgelegt, der noch nicht ganz ausgefüllt bereits unterschrieben werden soll. Der Händler gibt vor, die Formalien später auszufüllen. 

Vorsicht: Das mündet mitunter in einem Betrugsversuch! Die Verbraucher:innen bleiben am Schluss auf einem Kredit sitzen, dessen Raten sie nicht bezahlen können. Letztlich stehen nur wertlose Bücher im Regal, die sich nicht zu Geld machen lassen.

So können Sie sich wehren

Lassen Sie am besten niemanden in Ihr Haus, den Sie nicht kennen. Manchmal versuchen Betrüger eine Einladung zu provozieren, indem sie vorab anrufen, um den Besuchstermin zu vereinbaren. Auch dabei sollten Sie kritisch sein und dem Termin nicht zustimmen.

Wie immer gilt:

  • Ihnen werden hohe Wertsteigerungen zum Beispiel bei Büchern versprochen? Seien Sie kritisch und hinterfragen das!
  • Lassen Sie niemanden in Ihr Haus lassen, den Sie nicht kennen.
  • Nichts sofort und unüberlegt unterschreiben. Prüfen Sie die Angebote kritisch, sprechen Sie gegebenenfalls mit der Familie und holen Sie sich unabhängigen Rat.
  • Sollten Sie bereits unterschreiben haben, suchen Sie sofort einen Rechtsbeistand auf und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. 

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