Außerdem sollten Betroffene die Masche bei der Landesdatenschutzbehörde melden und Anzeige bei der Polizei erstatten. Besonders wichtig: Pflegebedürftige sollten die offizielle Pflegeberatung zu Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch nehmen, um sich genau zu informieren. Diese gibt es in jeder Kommune. Sie ist kostenfrei und kann mehrfach genutzt werden, vor Ort, telefonisch oder als Hausbesuch. Mit diesem Wissen können unseriöse Angebote abgelehnt und stattdessen Leistungen seriöser Anbieter genutzt werden.
Woher kommen die Daten?
Bisher ist nicht klar, woher die Anrufer:innen die Daten der Betroffenen haben. Diese haben jedoch das Recht, darüber von den Firmen aufgeklärt zu werden. Daher sollten die Anbieter schriftlich aufgefordert werden, Auskunft nach Artikel 15 DSGVO über die gespeicherten Daten zu erteilen und die Daten zu sperren, damit sich solche Werbeanrufe nicht wiederholen. Informationen und Musterbriefe finden Sie hier.
Die Masche mit Pflegekursen
Pflegekurse werden von den Pflegekassen kostenlos angeboten. Dort erhalten pflegende Angehörige praktische Tipps. Bei der Verbraucherzentrale beschweren sich Betroffene, dass sie ungefragt angerufen werden und ihnen ein Pflegekurs angeboten wird, auch wenn sie ihn eigentlich nicht brauchen. Die Anrufer:innen fragen nach der Pflegekasse und der entsprechenden Versichertennummer. Darüber rechnen die Anbieter dann mit der Pflegekasse ab. Bei solchen Anrufen sollten Betroffene sofort auflegen und nichts abschließen!
Die Masche mit Pflegeboxen
Bei dieser schon länger bekannten Variante melden sich Anrufer:innen teilweise angeblich "im Auftrag der Pflegekasse" oder nutzen ähnlich klingende Namen wie "Pflegeservice". Ziel ist, sogenannte "Pflegehilfsmittel zum Verbrauch" zu verkaufen. Das können Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel oder ähnliches sein. Diese Produkte sollen die Pflege zuhause für die Angehörigen erleichtern. Die Pflegekassen erstatten je nach Bedarf bis zu 42 Euro im Monat. Die Anbieter bestellen die Pflegehilfsmittel im Namen der Betroffenen und lassen sich den monatlichen Betrag von der Kasse erstatten. Die Betroffenen erhalten die Hilfsmittel, brauchen sie aber in der Regel gar nicht.
Die Masche mit Nahrungsergänzungsmitteln
Bei diesen Anrufen werden Menschen mit der Aussage "Sie haben doch Diabetes" konfrontiert. Im Laufe des Gesprächs wird ihnen ein Nahrungsergänzungsmittel angeboten, das gegen Insulinresistenz helfen und binnen zwei bis drei Wochen den Blutzuckerspiegel normalisieren soll. Dafür bräuchte es nur zwei Kapseln pro Tag - was doppelt so viel ist, wie als Tagesdosis auf der Packung steht. Die bisher eingenommenen Diabetesmedikamente wie Metformin könne man schon nach dem ersten Tag weglassen. Ähnliche Versprechungen beobachtet die Verbraucherzentrale NRW auch vermehrt auf dubiosen Internetseiten.