Eine repräsentative Umfrage vom September 2016 zeigt, dass nur wenige Verbraucher mit ihrem hauptsächlich genutztem Girokonto zu einem anderen Kreditinstitut wechseln. Trotz dieser Treue zur eigenen Bank oder Sparkasse betrachten die Befragten aber auch zahlreiche Dinge als kritisch. Unter anderem beurteilen sie die Zusatzleistungen zu Giro- und Kreditkarten ablehnend, erachten die Preismodelle als intransparent und glauben nicht daran, dass die Niedrigzinsphase die Kreditinstitute zu Entgelterhöhungen zwingt.
Im September 2016 führte das sächsische Team des Marktwächters Finanzen in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut forsa eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Thema Bankentgelte und Kontowechsel durch. Die Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der Befragten nur ein einziges Girokonto besitzt. Dabei sind die Verbraucher ihrem Kreditinstitut sehr treu, denn lediglich rund ein Viertel der Befragten hat sein hauptsächlich genutztes Girokonto schon einmal gewechselt. Bei den Wechselgründen dominiert klar der Preis, gefolgt von Unzufriedenheit mit dem Service, Änderungen der persönlichen Situation, beispielsweise durch einen Umzug, und die Anzahl der Filialen vor Ort.
Trotzdem sehen die befragten Verbraucher die Angebote durchaus auch mit kritischen Augen. So hält lediglich ein Drittel die Preismodelle der Banken und Sparkassen für transparent und nachvollziehbar. Und einem der Hauptargumente der Kreditinstitute, wonach die Niedrigzinsphase sie quasi zu Erhöhungen der Entgelte zwingt, schenkt sogar weniger als die Hälfte der Befragten Glauben.
Besonders kritisch werden zudem die verschiedenen Zusatzleistungen, die vermehrt an Giro- und Kreditkarten gekoppelt werden, betrachtet. Dabei handelt es sich überwiegend um Versicherungspakete und/oder um Bonusprogramme für die Karteninhaber. In diesem Rahmen angebotene „Einkaufsvorteile bei Partnerunternehmen“ finden weniger als ein Viertel der Befragten gut. Die zusätzlichen Versicherungspakete sind 44 Prozent der Befragten „schlichtweg egal“.