Kostenfalle: Free-to-Play-Spiele
Free-to-Play-Spiele klingen zunächst besonders verlockend, denn der Einstieg ins Spiel ist nicht nur schnell und unkompliziert, sondern vor allem auch kostenlos. Sie können die vermeintlichen Gratis-Spiele sowohl als Browser-Games oder auf dem Computer installiert, aber auch als Apps auf Tablets oder Smartphones spielen.
Während des Spielverlaufs werden Sie dann häufig mit Wartezeiten oder anderen Nachteilen gegenüber zahlenden Spielern konfrontiert. Zusätzliche kostenpflichtige Spielinhalte können das Warten verkürzen, die Konkurrenzfähigkeit steigern oder einfach nur zum Angeben gegenüber anderen Spielern dienen. Diese Goodies können Sie vor allem über In-Game- bzw. In-App-Käufe erhalten.
In den App-Stores werden aber auch bloße Demo-Versionen von Spielen angeboten. Wem sie gefallen, der kann anschließend per In-App-Kauf alle Funktionen freischalten.
In-App-Käufe
In-App-Käufe bezeichnen alle Kaufvorgänge, die während eines Spiels in einer Spiele-App an einem mobilen Gerät getätigt werden. Mal ist der Kauf-Button zentral platziert, mal öffnen sich während des Spiels laufend Fenster, die auf die Kauf-Option hinweisen. Oft sind es viele kleine Käufe, die sich am Ende zu einer großen Summe addieren können. Besonders einfach wird es – auch für sehr junge Kinder –, wenn Zahlungsdaten auf dem Smartphone hinterlegt sind oder Kosten über die monatliche Handyrechnung abgerechnet werden.
Vor allem, wenn In-App-Käufe notwendig sind, um im Spiel weiterzukommen, sind die Kostenfallen ausgelegt. Wenn auf virtuelle Währungen gesetzt wird, vernebelt dies vor allem Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein dafür, dass sie echtes Geld ausgeben.
Wie bezahlt man In-Game-Käufe?
Abgewickelt werden In-Game- oder In-App-Käufe über Benutzerkonten oder Accounts in den jeweiligen App-Stores. Insbesondere Kreditkarten-, Konto- oder Handynummern sind dabei die Schlüssel für die Transaktion. Wer seine Daten dort gespeichert hat, kann den Kauf schnell abschließen. Ist obendrein nicht mal ein Passwort- oder Fingerabdruckschutz aktiviert, braucht es für unbeabsichtigte In-App-Käufe nur einen Fingertipp. Alternativ lassen sich Guthaben auch mit Prepaid-Karten auffüllen.
Kostenbremsen: Tipps für den Umgang mit In-Game-Käufen
Damit In-App- und In-Game-Käufe nicht zur teuren Kostenfalle werden, hier ein paar Tipps:
- Prüfen Sie, wenn es möglich ist, vor dem Spielen bzw. der Installation, ob fürs Weiterkommen In-Game-Käufe zwingend notwendig sind. Neben den Angaben auf den Spiele-Websites können hierbei auch Bewertungen anderer Nutzer:innen helfen.
- Auch wenn Sie kein echtes Geld in Spiele investieren, können Sie möglicherweise eine Vielzahl Ihrer Daten preisgeben. Achten Sie daher bereits vor Download und Installation darauf, welche Berechtigungen und Daten der jeweilige Anbieter zu welchem Zweck einfordert.
- Nutzen Sie Prepaid-Gutscheine (Guthabenkarte wie bei einem Prepaid-Vertrag) und speichern Sie keine Zahlungsarten in den In-Game-Shops oder App-Stores.
- Beugen Sie unbeabsichtigten In-App-Käufen vor! Hierzu können Sie Kaufvorgänge zusätzlich mit einem Passwort oder Biometrie wie Ihrem Fingerabdruck schützen oder auch vollständig deaktivieren. Die Betriebssysteme gehen dabei unterschiedliche Wege. Bei Android von Google lassen sich Käufe einschränken. Bei iOS von Apple kann man In-App-Käufe komplett deaktivieren. Wie das geht, erklären wir hier Schritt für Schritt.
- Teure Sonderrufnummern oder SMS können Sie für mobile Geräte durch Ihren Mobilfunkanbieter sperren lassen.
- Eine Drittanbietersperre schützt dagegen, dass ungewollte Käufe über die monatliche Handyrechnung abgewickelt werden können.
- Auch bei Computer- oder Konsolenspielen haben Sie die Möglichkeit, In-Game-Käufe einzuschränken. Häufig können Sie Transaktionen durch ein Passwort sichern oder ein Gastprofil für Kinder und Jugendliche anlegen, das kostenpflichtige In-Game-Käufe unterbindet.