Wer eine Immobilie besitzt, sollte diese natürlich ebenfalls absichern. Kommt es zu einem Brand, zu Schäden durch Wasser oder andere Elementarschäden, kann eine Immobilie ihren Wert nahezu vollständig verlieren.
Verbraucher:innen sollten ihre persönliche Liste der finanziell ruinösen Schaden aufstellen und Schritt für Schritt die wichtigsten Risiken absichern. Hier ist der Überblick über die persönlichen Finanzen die Voraussetzung: Nur so können Verbraucher:innen festlegen, welches Budget monatlich für Absicherung zur Verfügung steht.
Auch dieser Betrag kann schrumpfen, etwa weil durch die Inflation die Kosten für die Lebenshaltung steigen. Dann sollten Verbraucher:innen die Prioritätenliste von unten nach oben durchgehen und weniger wichtige Versicherungen kündigen – nach Möglichkeit aber nicht die Absicherung gegen existenzielle Schäden.
Einige Versicherungen, wie beispielsweise für den Hausrat, lohnen sich nur, wenn der Hausrat wertvoll ist. Manche Versicherungen sind auch in guten Zeiten überflüssig. Ein Beispiel dafür sind Handyversicherungen: Selbst wenn das Handy zu Schaden kommt, ist das zwar ärgerlich, der Verlust führt allerdings nicht in den finanziellen Ruin.
Einige Versicherungen sollten Sie nicht voreilig kündigen, auch wenn die Belastung im Moment hoch ist. So werden Berufsunfähigkeitsversicherungen teurer, je später im Leben Sie diese abschließen (oft besserer Gesundheitszustand in jüngeren Jahren). Wer sich bereits in jungen Jahren bei besserem Gesundheitszustand darum gekümmert hat, ist im Kosten-Vorteil und sollte diesen nach Möglichkeit nicht aufgeben.
Weniger dramatisch ist es dagegen, wenn Verbraucher:innen die Hausratversicherung für eine Zeit aussetzen. Sie haben keine Nachteile, wenn Sie die Versicherung etwas später wieder fortsetzen.
Investieren: Warum ETFs sich für Krisenzeiten eignen
Ist die Rücklage aufgebaut und sind alle existenziellen Risiken abgesichert? Dann geht es jetzt an das Investieren. Hierzu eignet sich der Kapitalmarkt, über den Verbraucher:innen ihr Geld weltweit investieren können. Insbesondere sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) eignen sich für die meisten Anleger:innen – auch in Krisenzeiten. Die Kosten der ETFs sind oft niedriger als die sogenannter aktiv gemanagter Investmentfonds. Das liegt daran, dass ETFs sogenannte Indizes abbilden und damit weniger Arbeit für die Fondsmanager:innen anfällt.
Ein weiterer Vorteil von Fonds: Sie können diese entweder einmalig, unregelmäßig oder im Rahmen von Sparplänen regelmäßig besparen. Schrumpft das Budget, weil Sie etwa für den Urlaub die Rücklage genutzt haben und diese nun erst wieder aufbauen müssen, können Sie den ETF-Sparplan jederzeit aussetzen. Und später wieder aufnehmen.
Fonds vs. Einzelaktien: Mit Aktien kaufen Sie Anteile von Unternehmen und gehen damit auch das unternehmerische Risiko ein. Kaufen Sie deshalb nach Möglichkeit keine Einzelaktien. Sie müssen mit dem Verlust Ihres Geldes rechnen, wenn das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät. Fonds hingegen streuen dieses Risiko auf viele Unternehmen.
Die Anzahl der ETFs und Fonds ist immens. Der Produktfinder der Stiftung Warentest hilft Ihnen dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Die Datenbank Faire Fonds hilft dabei, Fonds für die nachhaltige Geldanlage zu finden.
Folgende Grundregeln sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie an der Börse investieren wollen:
- Sie sollten Ihre persönliche Risikoneigung einschätzen und danach Ihre Anlageform wählen. Das ist eine individuelle Entscheidung, Sie müssen sich damit wohlfühlen und ruhig schlafen können.
- Die Faustregel: Die mögliche Rendite steigt mit dem Risiko, das Sie bereit sind, einzugehen. Wer die eigene Risikoneigung kennt, kann die Anlagestrategie danach ausrichten. So kann beispielsweise ein Mix aus sicherer und risikoreicher Anlageprodukte eine Strategie für chancenorientierte Anleger:innen sein – also solche, für die ein gewisses Risiko vertretbar ist.
- Der Renditerechner der Verbraucherzentralen hilft bei der Anlagenentscheidung.
- Investieren Sie nur in Produkte, die Sie verstehen. Bei vielen Anlageprodukten ist das gut möglich. Wird es zu kompliziert, sollten Sie die Finger davon lassen.
- Legen Sie nur Geld an, das Sie langfristig nicht brauchen, also mit einem Anlagehorizont von mindestens 10-15 Jahren.
- Gehen die Kurse an den Finanzmärkten in den Keller, wie etwa zu Beginn der Pandemie? Dann gilt: Ruhe bewahren, liegen lassen! Über einen Betrachtungszeitraum von 10-15 Jahren verzeichnen die großen Indizes wie der MSCI World keine Verluste. Die Kurse an der Börse gehen hoch unter runter, wie auch die Weltwirtschaft durch Krisen geht und sich immer wieder erholt. Wer bei fallenden Kursen in Panik gerät und verkauft, hat dieses Prinzip nicht verstanden und macht mit großer Wahrscheinlichkeit Verluste.