Schritt 2: Suchen Sie online
Im Internet stehen Ihnen Internetportale zur Verfügung, die Sie bei der Suche unterstützen können. Ein seriöser Anbieter ist beispielsweise das Heimverzeichnis der Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung. Im Heimverzeichnis sind Einrichtungen mit dem Qualitätssiegel Grüner Haken gekennzeichnet – ein anerkannter Hinweis für eine gute Lebensqualität im Alter.
Seit 2020 gibt es für Pflegeheime ein neues System der Qualitätsmessung und -darstellung. Die veröffentlichten Ergebnisse zur Qualität in Pflegeheimen finden Sie beispielsweise auf folgenden Portalen der Pflegekassen:
- im Pflegenavigator der AOK,
- im Pflegelotsen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) und
- im PflegeFinder der Betriebskrankenkassen (BKK).
Wenn Sie eines oder mehrere Heime entdeckt haben, die in Frage kommen, informieren Sie sich weiter auf den Webseiten der Einrichtungen.
Gut zu wissen: Lesen Sie auch zwischen den Zeilen. Ist der Internetauftritt einer Einrichtung freundlich und transparent? Oder ist er eher oberflächlich und wenig informativ?
Schritt 3: Besuchen Sie Ihr Wunsch-Wohnheim
Wenn Sie einige Wohnheime ausgewählt haben, besuchen Sie sie nach Möglichkeit - am besten gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person. Nehmen Sie Ihre Checkliste aus Schritt 1 mit und achten Sie außerdem auf folgende Aspekte:
- Atmosphäre: Ist der Kontakt zwischen den Pflegekräften und den Bewohnern herzlich und freundlich? Wenn Sie die Möglichkeit haben, sprechen Sie mit Bewohner:innen. Fühlen sie sich respektiert?
- Sauberkeit: Wirkt das Gebäude sauber und gepflegt? Riecht es angenehm? Wirken die Bewohner:innen gepflegt?
- Beschäftigungsangebote: Gibt es Freizeitangebote wie gemeinsames Singen, Basteln oder Fitness?
- Personal: Wirkt das Personal gestresst? Hat es Zeit, auf einzelne Bewohner:innen einzugehen? Wie viele Vollzeitpflegekräfte gibt es? Einen tieferen Eindruck bekommen Sie im Gespräch mit der Heimleitung. Bringen Sie dafür ausreichend Zeit mit.
- Ausstattung: Gibt es einen Gemeinschaftsraum? Wie groß sind die Zimmer? Gibt es Fitnessräume, eine Grünanlage oder Räume für besondere Aktivitäten?
- Miteinbeziehung der Angehörigen: Werden Sie als Familie in wichtige Entscheidungen und Alltägliches mit einbezogen? Wie ist die Kommunikation? Klar, persönlich und offen? Oder häppchenweise und intransparent?
- Speiseplan: Werfen Sie einen Blick auf den Speiseplan. Wenn möglich, nehmen Sie im Vorfeld an einem Mittagessen teil. Bei dieser Gelegenheit kommen Sie auch leicht mit Heimbewohner:innen ins Gespräch. Sie sollten vor Ihrem Besuch anmelden, dass Sie gerne am Essen teilnehmen möchten.
Sollte Ihr Wunschheim ein zeitlich befristetes Probewohnen anbieten, können Sie so einen noch besseren Eindruck vom Alltag in der Pflegeeinrichtung bekommen.
Umgang mit Wartelisten bei Pflegeheimen
Manchmal hat das Wunsch-Wohnheim keinen Platz frei. Dann können Sie sich meist auf eine Warteliste setzen lassen. Das Pflegeheim darf für die Zeit vor dem tatsächlichen Einzug in das Pflegeheim keine Gebühr verlangen. Der Bundesgerichtshof hat in seinem Urteil vom 15. Juli 2021 entschieden, dass Platz- und Reservierungsgebühren nicht rechtens sind. Um die Zwischenzeit zu überbrücken, kann die pflegebedürftige Person zunächst ein anderes Heim einziehen. Ein Heimwechsel steht Ihnen auch dann offen, wenn Sie feststellen, dass das Wunschheim nicht Ihre Erwartungen erfüllt.
Prüfen Sie Vertrag und Kosten, bevor Sie sich entscheiden
Bevor Sie sich verbindlich für ein Heim entscheiden, ist es wichtig, sich den Vertrag und die Kosten genau anzusehen. Worauf Sie beim Vertragsabschluss achten sollten, lesen Sie in diesem Beitrag. Eine Übersicht über die Kosten, die Sie selbst zahlen müssen, finden Sie in diesem Artikel. Wann Kinder für ihre pflegebedürftigen Eltern finanziell aufkommen müssen, haben wir ebenfalls für Sie zusammengefasst.