Einkaufsfallen im Supermarkt – diese Tricks sollen zum Kauf verführen

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Wer einen Supermarkt betritt, soll dort auch möglichst viel kaufen. So ist es kein Zufall, dass Sie häufig mehr eingekauft haben als Sie eigentlich wollten. Vom Aufbau des Supermarktes bis hin zur Warenplatzierung: Es gibt viele Einzelhandel-Tricks, die Sie zum Einkaufen anregen sollen.
Mann kauft im Supermarkt Lebensmittel und legt sie in den vollen Einkaufswagen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Viele Tricks wie Wegführung, Produktplatzierung, Ausleuchtung oder Düfte verführen zum Kauf.
  • Um Gewinne zu erhöhen, kreieren Lebensmittelunternehmen auf unterschiedlichste Arten Mogelpackungen.
  • Einkaufs-Apps und Kundenkarten versprechen viele Vorteile. Nutzer:innen gewähren damit mitunter tiefe Einblicke in persönliche Gewohnheiten.
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Warum ist die Größe des Einkaufswagens wichtig?

In einem großen Einkaufswagen verlieren sich die Waren schnell. Sie rutschen durch eine leichte Schräge zudem beim Schieben nach hinten und verschwinden somit leichter aus dem Blickfeld.

Gut zu wissen: Viele Einkaufswagen lassen sich leichter schieben, wenn sie voller sind. Auch damit sollen Sie angeregt werden, mehr zu kaufen.

Wieso befindet sich die Obst- und Gemüseabteilung am Eingang?

Schon am Eingang lädt die Obst- und Gemüseabteilung dazu ein, den Einkauf in Ruhe zu beginnen. Hier werden Verbraucher:innen bereits entschleunigt, da frische Lebensmittel aus dieser Abteilung nahezu bei jedem Einkauf benötigt werden.

Der marktstandähnliche Aufbau sorgt dabei nicht nur für Übersicht, sondern auch für eine einladende Atmosphäre, die zum Kaufen anregt.

Einkaufshindernisse schaffen beabsichtigte Umwege

Breite Außenbahnen führen möglichst schnell in den Laden hinein. Grundnahrungsmittel wie Milch und Butter finden sich meist am hinteren Ende es Ladens. Sie sollen weite Strecken zurücklegen.

Häufig verstellen Aktionsständer mit großen Preisschildern den Weg. Die dort angebotene Ware wirkt wie ein Sonderangebot, ist aber oft gar nicht reduziert. Außerdem steht sie nicht in der Nähe von den Konkurrenzprodukten, so dass der Preisvergleich erschwert wird. Dies gilt auch für Stopper-Produkte, die meist mitten im Gang aufgebaut werden. Hierbei handelt es sich um verschiedene Produkte, die gut zusammenpassen, wie beispielsweise Nudeln mit Tomatensoße. Meist sind das aber teure Markenprodukte.

Wer sich bückt oder streckt, kann sparen

Oftmals lohnt sich das Strecken oder Bücken zu den oberen oder unteren Regalbereichen, denn dort werden meist preisgünstigere Produkte platziert. Die teuersten Produkte dagegen sind stets auf Augenhöhe, daher schont ein Bücken oder Strecken mitunter den Geldbeutel.

Da die meisten Menschen mit der rechten Hand greifen, befinden sich links oftmals etwas günstigere Produkte. Dies ist ein Grund, weshalb viele Supermärkte die Kund:innen gegen den Uhrzeigersinn durch das Geschäft führen.

Kindermarketing ködert gezielt Kinder und deren Eltern

Es ist kein Zufall, dass Produkte, wie Süßigkeiten oder Joghurts mit buntem Design gezielt auf Augenhöhe von Kindern in den Regalen platziert werden. Farbenfrohe Verpackungen mit bekannten Figuren oder kleinen Spielzeugen üben eine besondere Anziehungskraft auf die Jüngsten aus. 

Der Einzelhandel nutzt diese Strategie, um Kinder – und damit deren Eltern als potentielle Käufer:innen – anzusprechen. Besonders im Kassenbereich findet sich sogenannte Impuls- oder Quengelware, die darauf ausgelegt ist, durch spontanes Verlangen gekauft zu werden. 

Kinder beeinflussen oft durch ihr Drängen den Kauf, aber auch viele Erwachsene greifen in der Warteschlange spontan zu.

Backautomaten erzeugen verführende Düfte

Frisches, aufgebackenes Brot und Brötchen regt den Appetit an und verleitet so zum Kauf. Daher stehen Backautomaten oft in Eingangsnähe. Ähnlich ist es auch mit Kaffeemühlen, die, beim Kaffee platziert, einen aromatischen Geruch verbreiten.

Wie wirken sich Farben aus?

Auch die Farbgestaltung hat Einfluss auf das Kaufverhalten. Bunt leuchtendes Obst und Gemüse am Ladeneingang wirkt ansprechend und vermittelt eine angenehme Atmosphäre.

Durch gefärbtes Licht erscheinen Lebensmittel frischer, farbenfroher und qualitativ hochwertig. Fleisch wird häufig rötlich angestrahlt, Fischwaren wirken unter kaltem weißen Licht besser. Backwaren werden gerne unter gelblichem Licht präsentiert.

Mogelpackungen versprechen mehr, als sie halten

Mogelpackungen sind besonders ärgerlich. Hierbei gibt es verschiedene Tricks, um heimlich den Preis anzuheben, etwa durch "Shrinkflation". Das heißt, der Inhalt schrumpft, aber Preis und Packung bleiben gleich. Bei "Skimpflation" werden minderwertige Zutaten zum gleichen Preis verwendet.

Preiserhöhungen sind grundsätzlich nicht verboten, denn es gilt die Vertragsfreiheit. Allerdings sind Mogelpackungen gesetzwidrig, da es sich um versteckte Preiserhöhungen handelt. Es lässt sich nur schwer feststellen, was im rechtlichen Sinne darunterfällt. Dies muss im Einzelfall durch das zuständige Eichamt entschieden werden. Achten Sie darauf, welcher Grundpreis am Regal angegeben ist sowie auf die Zutatenliste.

Kundenkarten: So kommen Unternehmen an Ihre Daten

Kundenkarten versprechen Prämien und Rabatte. Dabei sind die Vergünstigungen oft nur gering im Vergleich zum Einkaufswert. Zudem hinterlassen Sie mit jedem Einkauf nachvollziehbare Datenspuren. Auch neuere Smartphone-Apps, die mit Rabatten locken, bergen Risiken.

Supermarkt-Apps locken mit Vorteilen – bergen jedoch Risiken

Ähnliches gilt für Kunden-Apps. Sie helfen beim Planen, Sparen und Bezahlen. Doch sie dienen auch der Kundenbindung und Datensammlung – und gewähren tiefe Einblicke in private Gewohnheiten und unsere Vorlieben beim Einkaufen. 

Datenschutzeinwilligungen und -einstellungen sollten Sie sorgfältig prüfen und diese gerade auch bei Updates der Supermarkt-App im Blick behalten. Auch wenn Händler den Kundenbonus anpreisen, liegt die Ersparnis häufig nur im kleinen Prozentbereich liegen. Die personalisierte Werbung kann eher zu Mehrkäufen führen.

So entgehen umgehen Sie Einkaufsfallen

Mit einer Einkaufsliste und einer guten Planung verhindern Sie Impulskäufe. Gleichzeitig vermeiden Sie damit, dass am Ende etwas in der Tonne landet. Wer mit hungrigem Magen einkaufen geht, lässt sich schneller von Angeboten verführen. 

Vergleichen Sie bei der Produktauswahl die Grundpreise, auch bei Aktionspreisen. Machen Sie sich zudem Ihrer Rechte im Supermarkt bewusst. So vermeiden Sie Ärger und lästige Einkaufsfallen. Worauf Sie beim Lebensmitteleinkauf im Internet achten sollten, lesen Sie im verlinkten Beitrag. 

Podcast: Das Wichtigste zum Nachhören

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Der Podcast ist im Rahmen eines vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz geförderten Projekts entstanden.

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Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen Niedersachsen und Sachsen für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

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