Klageregister eröffnet: vzbv verklagt E.ON und HanseWerk Natur

Stand:
Seit 2020 haben E.ON und HanseWerk Natur ihre Fernwärmepreise um ein Vielfaches erhöht. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält die Preiserhöhungen für rechtswidrig und verklagt die Unternehmen. Tragen Sie sich ins Klageregister ein, um an der Sammelklage teilzunehmen.
Fernwärme

Das Wichtigste in Kürze:

  • E.ON und HanseWerk Natur haben seit 2020 die Preise für Fernwärme um mehrere hundert Prozent erhöht.
  • Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält das für unzulässig. Mit zwei Sammelklagen will er nun Rückerstattungen für Kund:innen erstreiten.
  • Betroffene müssen sich der Sammelklage anschließen, um kostenlos teilzunehmen. Nutzen Sie die Klage-Checks für E.ON und HanseWerk, um herauszufinden, ob Sie mitmachen können.
On

Warum verklagt der vzbv E.ON und HanseWerk Natur?

Verbraucher:innen bezahlen für Fernwärme heute in vielen Versorgungsgebieten ein Vielfaches von dem, was sie 2020 zahlen mussten. Innerhalb von 3 Jahren erhöhten E.ON und HanseWerk Natur die Preise für Fernwärme nämlich um mehrere hundert Prozent.

So ist beispielsweise für E.ON-Kund:innen im Versorgungsgebiet Erkrath-Hochdahl in NRW der Brutto-Arbeitspreis von 6,18 ct/kWh (2020) auf 23,24 ct/kWh (2022) gestiegen. Nach Berechnung des vzbv bedeutet das bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh insgesamt 3.500 Euro Mehrkosten für die Jahre 2021 und 2022 zusammen. Auch in anderen Versorgungsgebieten erhöhten E.ON und HanseWerk Natur auf Grundlage ihrer Preisänderungsklauseln die Preise.

Den Preisanstieg schätzt der vzbv als rechtswidrig ein und hat deshalb zwei Sammelklagen gegen die Anbieter eingereicht. Die enormen und intransparenten Preiserhöhungen seien unwirksam, weil die Preisänderungsklauseln nicht den rechtlichen Anforderungen entsprächen, so Vorständin Ramona Pop.

Mit den beiden Sammelklagen will der vzbv direkte Rückerstattungen für teilnehmende Verbraucher:innen einklagen. Wer mitmachen und von den Klagen profitieren möchte, muss aktiv werden. Die Möglichkeit zur Teilnahme besteht für beide Verfahren.

Wie kann ich mich als Verbraucher:in an den Sammelklagen beteiligen?

Um sich den Sammelklagen anzuschließen, tragen Sie sich beim Bundesamt für Justiz (BfJ) ins jeweilige Klageregister ein. Die Klage-Checks für E.ON und HanseWerk helfen Ihnen dabei. Außerdem finden Sie auf den Seiten weitere Informationen sowie Fragen und Antworten zu den Sammelklagen gegen E.ON und HanseWerk.

Wichtig zu wissen: Wenn Sie sich ins Klageregister eintragen, verjähren Ihre Ansprüche nicht.

Damit Sie über den Verlauf der Verfahren auf dem Laufenden bleiben, können Sie sich schon jetzt für die News-Alerts des vzbv anmelden.

Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit unserem Bundesverband (vzbv) für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

Zwei Hände auf der Tastatur eines aufgeklappten Laptops, auf dem Display eine Phishing-Mail mit AOK-Bezug

Neue Gesundheitskarte: Betrugsversuche mit Phishing-Mails

Im Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW sind betrügerische E-Mails aufgetaucht, die angeblich von der AOK kommen. Man soll eine neue Gesundheitskarte beantragen, weil man anderenfalls nicht mehr versichert sei. Die Behauptung ist gelogen!
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Nach Abmahnungen: Rundfunkbeitrag-Service kündigt Rückzahlungen an

Nachdem die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt und der Verbraucherzentrale Bundesverband die Betreiber der Webseite www.service-rundfunkbeitrag.de abgemahnt haben, kündigt das Unternehmen an, in vielen Fällen die Widerrufe der Verbraucher:innen zu akzeptieren und Rückzahlungen vorzunehmen.
mehrere Küken stehen in einem Stall auf Stroh

Verbraucher lehnen Kükentöten ab und wünschen sich klare Informationen

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen von Dezember 2020 zeigt, dass die Mehrheit der befragten Personen Kükentöten ablehnt. Sie wollen außerdem deutlich erkennen, was hinter Hinweisen wie "ohne Kükentöten" steckt.