Privatsender über DVB-T2 HD kosten 99 Euro im Jahr

Stand:
Öffentlich-rechtliche Sender sind über DVB-T2 HD frei und unverschlüsselt empfangbar. Die Privatsender sind verschlüsselt und damit kostenpflichtig.
Ein Paar sitzt auf dem Sofa und schaut fern.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Am 29. März 2017 startete der Regelbetrieb von DVB-T2 HD in vielen Regionen. Das alte DVB-T wurde schrittweise abgeschafft.
  • Mit passenden Receivern können Sie rund 20 öffentlich-rechtliche Fernsehsender sowie circa 20 Privatsender empfangen.
  • Alte Antennen können Sie weiterverwenden.
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DVB-T2 HD löste DVB-T ab

Am 31. Mai 2016 startete der Testbetrieb von DVB-T2 HD in 18 Ballungsgebieten. Zunächst konnten 6 Sender empfangen werden. Bis auf die Anschaffungskosten für Receiver oder das Entschlüsselungsmodul (CI+) fielen für die Verbraucher:innen in dem Zeitraum noch keine Kosten an. Mit Beginn des Regelbetriebes am 29. März 2017 wurden auch die Privatsender kostenpflichtig. Damals ging DVB-T2 HD zunächst in den Ballungsgebieten in vollem Umfang auf Sendung. Gleichzeitig erfolgte die DVB-T Abschaltung. Einen Parallelbetrieb gab es nicht.

Um DVB-T2 HD zu empfangen, brauchen Kund:innen eine Entschlüsselungs-Hardware. Die Freischaltung für die Privatsender kostet beim beim Pay-TV Anbieter "Freenet TV" 99 Euro. Sie gilt für ein Jahr und pro Gerät. Sie können dann Sender wie RTL, ProSieben, SAT.1 und VOX in HD empfangen. Inzwischen gibt es auch ein Abomodell, bei dem Sie per Lastschrift bezahlt können. Hier sind derzeit 7,99 Euro pro Monat fällig.

Haben Sie mehrere Fernseher etwa in Wohn- und Kinderzimmer, müssen Sie für jeden Receiver bzw. jedes Entschlüsselungsmodul bezahlen, um die Privaten in HD zu empfangen. Sonst müssten Sie das Gerät, das das Signal entschlüsselt, jedes Mal an den passenden Fernseher anschließen. Für Zweit- und Drittgeräte soll es zukünftig einen Rabatt von rund 20 Prozent geben.

Zum Empfang brauchen Sie einen neuartigen DVB-T2 HD-Receiver. Sowohl die alten externen DVB-T-Empfangsgeräte als auch in ältere Fernseher integrierte Lösungen lassen sich nicht auf DVB-T2 HD umstellen.

Bessere Bildqualität für HD-Standard

Ziel der Umstellung ist eine Anpassung an die heute weit verbreiteten großen Flachbildfernseher. Dafür werden die Programme per DVB-T2 HD "hochauflösend" im HD-Standard ("High Definition") verbreitet. Weiterhin wird durch ein neues Kompressionsverfahren auch die Anzahl der Programme erhöht werden.

Set-Top-Boxen und Flachbildfernseher, die für den DVB-T2 HD Empfang in Deutschland geeignet sind, sind im Handel mit dem grün-weißen DVB-T2-HD-Logo gekennzeichnet.

DVB-T2 HD Mai 2019

Programme der öffentlich-rechtlichen Sender bleiben frei

Um private, werbefinanzierte Fernsehsender zu empfangen, brauchen Sie Geräte, die auch mit verschlüsselten Programmen umgehen können. Die Programme der öffentlich-rechtlichen Sender werden grundsätzlich unverschlüsselt übertragen.

Wollen Sie nur die öffentlich-rechtlichen Sender über DVB-T2 HD empfangen, brauchen Sie eine Antenne und einen Receiver. Die Privatsender entschlüsselt ein so genanntes CI+ Modul. Im Handel gibt es Kombigeräte, die mehrere Funktionen übernehmen - und auch bei einigen Fernsehern gibt es integrierte Lösungen.

Wer über eine Dach- oder Außenantenne verfügt, kann diese genauso weiter nutzen wie die weit verbreiteten kleinen Zimmerantennen. Dach- oder Außenantennen werden aber immer eine stabilere Empfangssituation auch in größeren Entfernungen von DVB-T2 HD-Sendern gewährleisten.

Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

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