Seit 1. August 2016 können Verbraucher:innen sich ihre digitale Schaltzentrale selbst aussuchen. Hier erfahren Sie, wann ein Routerwechsel sinnvoll ist und wo die Vor- und Nachteile liegen.
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Das Wichtigste in Kürze:
- Wer jetzt erwägt, ein eigenes Gerät zu kaufen, sollte sich zuvor intensiv mit allen Vor- und Nachteilen beschäftigen.
- Gerade beim Wechsel auf Glasfaser-Anschlüsse macht ein Routerwechsel Sinn.
- Beim Wechsel des Routers empfiehlt sich auch ein genauer Blick auf den jetzigen Telefon- und Internettarif. Gerade bei älteren Verträgen können Sie durch einen Wechsel sparen oder eine höhere Leistung erzielen.
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Routerwechsel: Was hat sich seit 2016 geändert?
Vor 2016 war es so: Zumindest einige Netzbetreiber gaben ihren Kund:innen vor, ausschließlich hauseigene Geräte zu nutzen. Auch heute noch versuchen das Glasfaser-Anbieter. Seit Sommer 2016 können Sie durch ein Gesetz frei entscheiden, ob Sie er ein Modell Ihres Telefon- und Internetanbieters haben möchten oder sich ein Gerät im Handel kaufen. Man spricht deshalb von Endgerätefreiheit oder Routerfreiheit.
Damit das klappt, muss der Anbieter, mit dem Sie den Vertrag schließen, die Zugangsdaten herausgeben – und zwar unaufgefordert und kostenlos. Damit sind Sie als Kund:innen – die technische Kenntnis vorausgesetzt – in der Lage, Ihren Router selbst zu konfigurieren und die Verbindung zum Internet herzustellen. Wer schon einen Vertrag mit seinem Anbieter hat und eigene Hardware einsetzen möchte, kann nach einem Urteil des Landgerichts Essen den Router ebenfalls frei wählen.
Jedem Anbieter ist es unbenommen, weiterhin eigene Geräte zur Verfügung stellen. Manche Unternehmen schicken in jedem Fall einen Router, bei anderen kann die digitale Kommandozentrale gekauft oder gemietet werden. Wichtig: Wenn Sie sich für ein eigenes Gerät entscheiden, müssen Sie sich auch um aktuelle Updates kümmern. Alles in allem mehr Aufwand, aber auch die Möglichkeit, den Router den individuellen Bedürfnissen anzupassen.
Was muss ich vor dem Kauf eines eigenen Routers wissen?
- Vorteile des eigenen Routers
- Freie Geräteauswahl,
- keine Mietkosten, keine Rücksendung nach Vertragsende,
- Gerät kann nach eigenen Wünschen konfiguriert werden,
- Sie können den Router auch nach einem Anbieterwechsel weiter nutzen, sofern Sie nicht etwa von einem DSL- zu einem Kabel- oder Glasfaseranbieter wechseln.
- Nachteile des eigenen Routers
- Sie müssen den Router selbst installieren und konfigurieren.
- Keine Fernwartung durch den Telekommunikationsanbieter.
- Funktionsfähigkeit liegt im Verantwortungsbereich des Nutzers.
- Sie sind für das Einspielen von Updates selber verantwortlich.
- Hat das Gerät einen Defekt, ist der Händler im Rahmen seiner gesetzlichen Gewährleistung der Ansprechpartner, nicht der Telekommunikationsanbieter.
- Kommt es aufgrund einer Sicherheitslücke am Router zu einem Schaden, zum Beispiel zu einer hohen Telefonrechnung, müssen Sie auch nachweisen, dass Sie zeitnah alle vom Hersteller empfohlenen Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt haben.
- Das müssen Sie bei der Entscheidung für einen eigenen Router beachten
- Der Router muss technisch für den vorhandenen Internetanschluss geeignet sein. Ältere Geräte erfüllen oft nicht die notwendigen technischen Standards. Technische Informationen findet man auf den Internetseiten seines Anbieters.
- Kabelrouter sind nur für Kabelanschlüsse einsetzbar, DSL-Router nur für DSL-Anschlüsse und Glasfaser-Router nur für Glasfaser-Anschlüsse.
- Sie sollten in der Lage sein, den Router selbst zu konfigurieren.
- Die automatische Update-Funktion sollte aktiviert sein. Trotzdem sind Sie als Nutzer:in weiterhin dafür verantwortlich, dass Sicherheitsupdates installiert werden.
- Freie Wahl auch bei Glasfaseranschlüssen
Gerade im aktuell stattfindenden Glasfaserausbau versuchen Glasfaseranbieter auch immer wieder den Glasfaserrouter oder zumindest das Glasfasermodem den Verbraucher:innen vorzuschreiben.
Wichtig hierbei ist: Auch für Glasfaseranbieter gilt die freie Wahl des Endgerätes. Es gibt inzwischen auch sogenannte "Glasfaser-Router", also Router mit integriertem Glasfaser-Modem, die direkt an die Glasfaser-Anschlussdose angeschlossen werden können. Diese Glasfaser-Router sind energiesparender als zwei getrennte Geräte.
Quelle: Verbraucherzentrale
Weitere Informationen zu Glasfaser-Anschlüssen und -Geräten finden Sie auf der verlinkten Seite.
Internetrouter: Was ist besser - leihen oder kaufen?
Viele Anbieter stellen ihren Kunden Internetrouter leihweise zur Verfügung. Dies ist allerdings meist nur die kabelgebundene Basisversion. Wer ein Gerät mit WLAN-Funktion oder ein Upgrade auf ein höherwertiges Modell haben möchte, zahlt in der Regel zwischen drei und sieben Euro monatlich mehr. Rechnet man diese Mietkosten für zwei Jahre hoch und addiert die Rücksendekosten am Ende der Mindestvertragslaufzeit, kommt der Betrag dem Kaufpreis eines Routers schon sehr nahe.
Ein Wechsel des Internetrouters ist zudem eine gute Gelegenheit, den eigenen Telefon- und Internettarif zu prüfen. Gerade bei älteren Verträgen gibt es häufig Einsparpotenziale. Oder Sie bekommen für den gleichen Preis mehr Leistung.