Was muss ich beim Onlineshopping im Ausland beachten?

Stand:
Bei Online-Händlern mit Sitz im Ausland gelten unter Umständen andere rechtliche Rahmenbedingungen und es drohen hohe Zusatzkosten für Einfuhr und Versand.
Warenkörbe drehen sich um eine Weltkugel

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wenn Sie Waren bei Onlineshops im Ausland bestellen, müssen Sie mit zusätzlichen Steuern, Zollgebühren und hohen Versandkosten rechnen.
  • Bei Problemen mit dem Händler gilt möglicherweise anderes Recht als in Deutschland.
  • Beim Onlineshopping in einem Land der EU gelten weitgehend die gleichen Rechte.
  • Informieren Sie sich im Zweifel direkt beim Händler und beim Zoll.
Off

Bei einem Einkauf innerhalb der EU gelten – zum Beispiel aufgrund der Richtlinie über die Verbraucherrechte – weitgehend die gleichen rechtlichen Bedingungen. Es müssen beispielsweise die beschriebenen Informationspflichten erfüllt werden, wonach Sie der Verkäufer auf anfallende Zusatzkosten hinweisen muss. Zudem besteht unter den genannten Voraussetzungen EU-weit ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Einfuhrzölle fallen in der Regel nicht an. Verbrauchssteuern fallen nur bei einzelnen Produkten wie Alkohol, Kaffee und Tabakwaren an.

Welches Recht ist anwendbar?

Bei Einkäufen außerhalb der EU kommt es hinsichtlich der Frage des anwendbaren Rechts auf den konkreten Einzelfall an. Zunächst kann das Recht eines bestimmten Staates gewählt werden - zwingende Rechte wie Widerruf und Gewährleistung dürfen dadurch aber nicht nachteilig geändert werden. Ansonsten ist maßgeblich, ob der Unternehmer seine gewerbliche Tätigkeit auf den Mitgliedstaat des Verbrauchers „ausgerichtet“ hat. Das geschieht z.B. durch Werbung über Medien im Staat des Verbrauchers (Zeitungsanzeigen, Fernsehsendungen).

Bei Onlineshops kommt es stark auf die jeweilige Homepage an. Es gibt dabei verschiedene Indizien, die alleine nicht unbedingt ausreichen:

  • Welche Top-Level-Domain hat die Webseite?
  • Beschreibt der Unternehmer die Anfahrt von Ihrem Staat zu seinem Unternehmenssitz?
  • Ist eine Telefonnummer mit deutscher Vorwahl angegeben?
  • Kann man in deutscher Sprache bestellen und sind die Preise in Euro angegeben?

Aus diesen Kriterien kann sich ergeben, dass deutsches Recht anwendbar ist. Dies zu beurteilen, ist mitunter kompliziert.

Informieren Sie sich daher direkt beim Händler über dessen Bedingungen und lassen Sie sich gegebenenfalls rechtlich beraten. Kalkulieren Sie mögliche Mehrkosten für die Einfuhr der Ware mit ein: Beträgt der Warenwert inklusive Versandkosten nicht mehr als 150 Euro, fallen zwar in der Regel Einfuhrumsatzsteuer (für gewöhnlich 7 oder 19 Prozent), aber keine Zölle an. Darüber hinausgehend sind regelmäßig sowohl Zölle als auch Steuern fällig. Da die zu zahlenden Zölle und Steuern je nach Warenwert und Produktart variieren, sollten Sie sich vor der Bestellung beim Zoll über die Formalitäten informieren. Beachten Sie auch, dass für einige Waren Einfuhrverbote bestehen.

Direkter Ansprechpartner für alle deutschen Verbraucher in grenzüberschreitenden Fragen ist das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland.

Hand tippt auf virtuellem Warenkorb

Meine Rechte beim Onlineshopping

Von Abzocke über Informationspflichten bis Zahlungsmethoden: Welche Rechte man beim Interneteinkauf hat und worauf man achten muss!

Grafische Darstellung der Möglichkeiten sich vor Cybercrime zu schützen

Sicher im Internet - Handy, Tablet und PC schützen

Cybercrime betrifft längst nicht mehr nur eine geringe Anzahl von Menschen. Wie Sie sich vor Datenklau, Viren und unsicheren Netzwerken schützen können, lesen Sie hier. 

Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.