Mitwiegen von Verpackungen ist verboten
Das Verkaufspersonal an Bedientheken darf beim Wiegen von Käse, frischem Fleisch, Aufschnitt oder Feinkostsalaten das Verpackungsmaterial nicht mitwiegen und berechnen.
Sie sollten beim Einkauf darauf achten, dass die so genannte Tara-Taste (für Verpackungsgewicht) beim Abwiegen gedrückt wird. Im Zweifel machen Sie das Verkaufspersonal darauf aufmerksam. Haben Sie das Gefühl, dass Sie nicht ernst genommen werden oder das Mitwiegen von Verpackungsmaterial häufiger stattfindet, sollten Sie das Eichamt informieren.
Gewichtsverlust durch Austrocknung
Die Angabe der Nennfüllmenge auf der Verpackung bezieht sich immer auf den Zeitpunkt der Herstellung des Lebensmittels. Das ist der Zeitpunkt, an dem das Lebensmittel verpackt und verschlossen wird. Bei einigen Lebensmitteln wie beispielsweise Brot, Obst oder Gemüse kann Austrocknung während der Lagerung dazu führen, dass sich das Gewicht verringert. Tiefgekühlte Produkte verlieren während der Zubereitung in der Pfanne oder dem Backofen Wasser. Die zubereitete Menge entspricht in diesen Fällen daher nicht der Nennfüllmenge auf der Packung.
Reklamieren und beschweren
Damit Sie sicher sein können, dass die Nennfüllmenge auf Verpackungen richtig angegeben wurde, überwachen Eichämter die Abfüllbetriebe. Sie sind zuständig bei Beanstandungen, zum Beispiel über unzureichend gefüllte Fertigpackungen oder das Mitwiegen von Verpackungsmaterialien. Bestätigt sich der Verdacht, kann die Eichbehörde den Unternehmer überprüfen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Hier finden Sie die Adressen der Eichbehörden.
Das fordern die Verbraucherzentralen
Statt des jetzigen undurchsichtigen Mittelwertprinzips sollte das sogenannte Mindestmengenprinzip eingeführt werden. Dadurch müsste in jeder Packung mindestens das drin sein, was drauf steht. Mit dieser leicht nachvollziehbaren Regelung wäre ein andauerndes Verbraucherärgernis mit einem Schlag vom Tisch, und die Eichbehörden könnten wesentlich schneller und problemloser kontrollieren. Außerdem sollte es den Herstellern von Fertigpackungen dank hochentwickelter Technik und ausgefeilten Abfüllanlagen heute durchaus möglich sein, ihre Produkte mit geringen Schwankungsbreiten abzufüllen.