Öffentliche Warnungen vor gefährlichen Sportlerprodukten

Stand:
Immer wieder werden in bestimmten Kategorien von Sportlerprodukten Substanzen gefunden, vor denen Behörden öffentlich warnen. Das können sowohl als Dopingmittel eingestufte Stoffe als auch richtig (lebens-)gefährliche Zutaten sein. Mit Nahrungsergänzung hat das nichts zu tun.
Sportler
Off

Als besonders gefährlich hat das Bundesinstitut für Risikobewertung die Substanz DMAA (Dimethylamylamin) eingestuft, die in einigen Produkten auch als Zutat "Geranienextrakt" oder "Methylhexanamin" genannt wird.

Wegen schwerer Nebenwirkungen warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vor Nahrungsergänzungsmitteln, die 1,3-Dimethylbutylamin (DMBA) enthalten. Wichtigste Vertriebsschiene ist das Internet.

Alle diese Produkte werden zur Leistungssteigerung beim Sport "Pre-Workout-Booster", zur Unterstützung bei der Gewichtsabnahme oder zur Verbesserung der mentalen Leistungsfähigkeit angeboten. Bei DMBA handelt es sich um eine synthetische Substanz, die weder eine Zulassung als Arzneimittel hat noch als Nahrungsergänzungsmittel erlaubt ist und niemals legal an Menschen getestet wurde. Sie wird vor allem in "AMP Citrat‟-Produkten eingesetzt, als Nachfolger vom (verbotenen) Jack3D mit DMAA. Seit ca. 2015 gibt es - wiederum als Nachfolger des verbotenen DMBA - DMHA ((Dimethylhexylamine, 2-aminoisoheptan, Octadrin), einen DMAA-Abkömmling.

Bei all diesen Substanzen handelt es sich um Stimulanzien, die laut WADA-Liste 2024 als Dopingsubstanzen gelten und im Wettkampfsport verboten sind.

Verkauf und Weitergabe dieser Substanzen sind verboten. Allerdings werden gerade im Internet immer wieder in fernen Laboren hergestellte, Arzneimitteln nachempfundene Substanzen angeboten, für die es überhaupt keine Sicherheitsprüfungen gibt. Die Vertreiber sitzen im sicheren Ausland, belangt werden sie praktisch nie.

In anderen Fällen wie bei DMHA handelt es sich um nicht zugelassene neuartige Lebensmittel. Dieser Begriff beschreibt Lebensmittel, die vor 1997 in der EU nicht in größerem Maße verzehrt wurden oder schon damals Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln waren. Diese müssen sich vor dem offiziellen Verkauf („Inverkehrbringen“) einem Zulassungsverfahren unterziehen und ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit nachweisen.

Wirklich (lebens-)gefährlich ist der in Internetshops vor allem für Bodybuilder angebotene Fatburner DNP (Dinitrophenol).

Eine 2023 veröffentlichte Studie aus den USA warnt vor Pflanzenstoffen mit angeblich leistungssteigernden Eigenschaften in Sport-Nahrungsergänzungsmitteln. Bei 89 % der Etiketten waren die Inhaltsstoffe nicht korrekt angegeben haben, 12 % der Produkte enthielten in den USA verbotene Inhaltsstoffe.

 

Mehr Informationen gibt es hier:

Gewonnen und trotzdem verloren - ungewollt gedopt

Gesundheitsgefahr durch illegale Stoffe

Zurückgerufene Nahrungsergänzungsmittel / Verbraucherwarnungen

Sicherheitsaspekte von Nahrungsergänzungsmitteln im Sport (Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin)

Nahrungsergänzungsmittel im Sport (Bundesinstitut für Risikobewertung)

Drehscheibe Nahrungserganzugnsmittel

Nährstoffe in Lebensmitteln

Nahrungsergänzungsmittel sind häufig überflüssig, denn die benötigten Nährstoffmengen lassen sich auch einfach essen. Das zeigt die bei den Verbraucherzentralen erhältliche Drehscheibe "Wellness, Gesundheit, Schönheit?". Sie informiert entsprechend der hier im Portal genannten Produktgruppen über die entsprechenden Inhaltsstoffe in herkömmlichen Lebensmitteln und zeigt die benötigten Portionsgrößen. Hier ist sie digital umgesetzt.

Ratgeber-Tipps

Gewicht im Griff
10-Punkte-Programm für gesundes Abnehmen
Das A und O bei der Kampfansage gegen lästige Kilos ist die richtige…
Wie ernähre ich mich bei Magen-Darm-Beschwerden?
Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen schlagen stark auf unser Wohlbefinden.
Aber woher kommen…
Zwei Hände auf der Tastatur eines aufgeklappten Laptops, auf dem Display eine Phishing-Mail mit AOK-Bezug

Neue Gesundheitskarte: Betrugsversuche mit Phishing-Mails

Im Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW sind betrügerische E-Mails aufgetaucht, die angeblich von der AOK kommen. Man soll eine neue Gesundheitskarte beantragen, weil mit der alten keine Kosten mehr übernommen würden. Die Behauptung ist gelogen!
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Nach Abmahnungen: Rundfunkbeitrag-Service kündigt Rückzahlungen an

Nachdem die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt und der Verbraucherzentrale Bundesverband die Betreiber der Webseite www.service-rundfunkbeitrag.de abgemahnt haben, kündigt das Unternehmen an, in vielen Fällen die Widerrufe der Verbraucher:innen zu akzeptieren und Rückzahlungen vorzunehmen.
mehrere Küken stehen in einem Stall auf Stroh

Verbraucher lehnen Kükentöten ab und wünschen sich klare Informationen

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen von Dezember 2020 zeigt, dass die Mehrheit der befragten Personen Kükentöten ablehnt. Sie wollen außerdem deutlich erkennen, was hinter Hinweisen wie "ohne Kükentöten" steckt.