Batterien und Akkus sind in unserer zunehmend kabellosen Elektrowelt kaum noch wegzudenken. Doch sie sollten mit Bedacht eingesetzt werden, weil Batterien auch erhebliche Umweltbelastungen und -risiken mit sich bringen.
Was ist eine Batterie, was ist ein Akku?
Der Begriff Batterie wird häufig für sehr unterschiedliche Arten von Energiespeichern verwendet. Im eigentlichen Sinne spricht man aber nur bei nicht wieder aufladbaren Energiespeichern von Batterien oder Primärbatterien. Können Energiespeicher mehrfach wieder geladen werden, spricht man von Akkus (kurz für Akkumulatoren) oder auch Sekundärbatterien.
In beiden Fällen wird die auf verschiedene Arten elektro-chemisch gespeicherte Energie in elektrische Energie umgewandelt und dient damit der Versorgung von Haushaltsgeräten, elektronischen Geräten oder auch als (Starter-)Batterie in Autos oder Antrieb für E-Bikes.
Batterien und Akkus sind in zahlreichen Größen erhältlich. Häufig in kleinen E-Geräten genutzt werden so genannte AA- oder die noch kleineren AAA-Batterien (Mikrozellen).
Wie funktioniert eine Batterie?
Grundbestandteil jeder Batterie ist eine elektro-chemische Zelle. Diese kann aus verschiedenen Materialien bestehen:
- aus Elektroden (Kathode, Anode)
- aus Elektrolyten (flüssig, gelförmig, annähernd fest)
Zwischen den Polen (Anode, Kathode, verbunden via Elektrolyt) und dem Gerät bildet sich grob gesprochen der Stromkreis.
Bei der Entladung wird die chemisch gespeicherte Energie durch eine chemische Reaktion in elektrische Energie umgewandelt und es fließt Strom. Die Folge: Das Handy sendet, die Taschenlampe leuchtet, das E-Bike fährt.
Welche unterschiedlichen Batterien gibt es?
Oft verwendete Materialien für Batterien sind zum Beispiel
- Lithium,
- Alkali-Mangan,
- Zink-Kohle oder auch
- Blei.
Früher bestanden Batterien häufig auch aus hochgiftigen Metallen wie Cadmium oder Quecksilber. Das verwendete Material ist meist auf der Batterie gekennzeichnet.
Je nach verwendetem Material, der Größe und der Bauart ergeben sich daraus für den Energiespeicher die unterschiedlich hohe verfügbare elektrische Spannung, die Entladungsdauer und das Verhältnis aus Größe und Energieinhalt, die Energiedichte.
Häufige Batterie-Bauformen sind:
- Lithium-Ionen (Li-Ionen) bzw. Lithium-Polymer-Batterien bzw. -Akkus
- Blei-Akkus (z. B. bei Fahrzeugen)
- Zink-Kohle-Batterien
- Alkali-Mangan-Batterien
- Zink-Luft-Batterien (z. B. Hörgeräte)
- Nickel-Cadmium-Batterien (nicht im privaten Konsum)
- Silberoxid-Zink-Batterien
Energiebilanz von Batterien: Sind Batterien umweltschädlich?
In Deutschland werden jährlich etwa 65.000 Tonnen Gerätebatterien in Verkehr gebracht. Schon allein daraus lässt sich die große Umweltrelevanz der kleinen elektrischen Helfer ermessen.
Der deutsche Batteriemarkt ist im Jahr 2022 insgesamt um kräftige 35 Prozent auf zuletzt 5,9 Milliarden Euro gestiegen. Lithium-Ionen-Batterien hatten mit einem Umsatz von 3 Milliarden Euro den größten Anteil am Markt. Das Segment wuchs kräftig, um 63 Prozent im Vergleich zu 2021 und hat sich gegenüber 2014 versiebenfacht. Im Zeitraum 2014 bis 2020 ist der Gesamt-Batteriemarkt um beachtliche 172 Prozent gestiegen.
Anders als bei Lithium-Batterien verfügt Deutschland bei Blei-Batterien über eine breite Produktionsbasis, sodass bedeutende Teile der inländischen Nachfrage aus deutscher Produktion gespeist werden. Auch andere Zelltechnologien, wie z. B. Zink-Luft-Batterien, werden in bedeutendem Umfang in Deutschland gefertigt.
Die Energiebilanz von Batterien ist eher schlecht. Das Umwelt-Bundesamt (UBA) schätzt, dass eine Batterie je nach Bauart 40- bis 500-mal so viel Energie in der Herstellung verbraucht, wie sie später im Betrieb liefert. Rechnet man dies auf die Stromkosten des Batterie-Einsatzes hoch, so ist der Batterie-Einsatz ca. 300-mal so teuer wie der Netzstrom.
Aus diesem Missverhältnis wird ersichtlich, wie wertvoll die Nutzung von wieder aufladbaren Batterien (Akkus) wird. Mit der Anzahl der möglichen Ladezyklen verringert sich der ökologische Rucksack aus der Batterie-Produktion.
Wir empfehlen:
- Wo immer möglich, sollten Sie also Netzstrom dem Batteriebetrieb vorziehen.
- Wegen der elektrischen Verluste sollten Sie zudem besser mit Kabel anstatt kabellos laden.
- Ziehen Sie auch immer mechanische (statt elektrischer) Alternativen in Betracht (z. B. Handrasenmäher statt elektrischer Rasenmäher).
(Akku-)Batterien richtig laden – 11 Tipps
Beim Laden von Akku-Batterien gibt es einige Dinge zu beachten. Diese Hinweise gelten vor allem für Zellen mit hoher Energiedichte (z. B. Li-Ionen-Akkus).
- Betreiben Sie Batterien/Akkus nur im angegebenen Temperaturbereich. Vermeiden Sie übermäßige Hitze oder Kälte. Lassen Sie Batterien zum Beispiel nicht in der Sonne liegen.
- Schützen Sie Batterien und Akkus vor Beschädigungen. Vermeiden Sie zum Beispiel einen Aufprall auf harten Böden.
- Vermeiden Sie Kontakt von Batterien oder Akkus mit Wasser oder auch mit hoher Luftfeuchtigkeit.
- Verwenden Sie zum Aufladen von Akkus nur die dafür vorgesehenen Ladegeräte, am besten das originale Ladegerät des Herstellers. Laden Sie Akku-Batterien zudem am besten langsam und mit Kabel.
- Nutzen Sie Akkus länger nicht mehr? Dann nehmen Sie sie aus dem Gerät heraus, bevor Sie sie für den nächsten Gebrauch lagern. Li-Ionen-Akkus können bei etwa 50 Prozent Ladezustand gut gelagert werden. So vermeiden Sie auch das Auslaufen von Batterien.
- Beim ersten Laden von alten Akkus oder einem neuen Ladegerät sollten Sie sicherheitshalber auf einem nicht brennbaren Untergrund (z. B. Fliesen) laden und während der Ladezeit anwesend sein.
- Vermeiden Sie das Laden von Batterien z. B. im Schlafzimmer über Nacht neben Ihrem Kopf.
- Schauen Sie, dass Li-Ionen-Akkus nie ganz entladen werden. Optimal ist ein Ladevorgang ab etwa 20 Prozent Restleistung.
Vermeiden Sie auch eine Überladung: Laden Sie Batterien am besten nur bis etwa 90 Prozent Leistung auf.
Bei Original-Ladegeräten übernimmt dieses Management meist die Ladeelektronik.
- Öffnen Sie Akkus nicht.
- Stark erhitzte, rauchende, aufgeblähte oder sichtbar beschädigte Li-Ionen-Akkus sollten Sie unbedingt austauschen! Aufgrund der hohen Energiedichte können sie sich bei Schäden im schlimmsten Fall selbst entzünden. Entsorgen Sie defekte Akkus am besten sofort in der Batteriesammlung.
- Grundsätzlich sollten Batterien nicht in die Hände von kleinen Kindern gelangen können.
Was tun, wenn Batterien auslaufen?
Bei alten oder beschädigten Batterien kann es zum Auslaufen kommen. Das heißt, der Elektrolyt oder seine Reaktionsprodukte treten aus dem Batteriegehäuse aus und bilden einen (oft kristallinen) Belag an der Außenseite. Der besteht oft aus problematischen Substanzen wie z. B. Laugen, Säuren und Salzen.
Vermeiden Sie daher unbedingt den direkten Haut- oder Augenkontakt mit auslaufenden Batterien sowie das Einatmen der Substanzen!
Läuft eine Batterie aus, verwenden Sie unbedingt Handschuhe, eventuell feuchte Tücher oder Wattestäbchen zur Reinigung eines betroffenen Gerätes und waschen sie danach gut Ihre Hände. Dass Batterien auslaufen können Sie vermeiden, indem Sie sie aus selten genutzten Geräten (z. B. bei saisonaler Verwendung, Winter- oder Sommersportgeräte) vor der Lagerung heraus nehmen.
Wichtig: Ausgelaufene, aber auch unbeschädigte Batterien dürfen nicht in den Hausmüll. Wie Sie Batterien richtig entsorgen, lesen Sie im kommenden Absatz.
Wie kann ich Batterien entsorgen?
Geben Sie Alt-Batterien und Alt-Akkus zum Entsorgen keinesfalls in den Hausmüll – oder gar achtlos in die Umwelt, denn giftige Stoffe könnten in die Umwelt gelangen.
Alte Batterien können Sie gut bei den Sammelstellen der Vertreiber (z. B. in Supermärkten) abgeben. Dort müssen aber nur die Systeme zurückgenommen werden, die auch vor Ort verkauft werden. Teilweise nehmen auch die Kommunen Alt-Batterien und Alt-Akkus zurück, zum Beispiel auf Recyclinghöfen.
Teilweise können wertvolle Materialien aus den Alt-Batterien zurückgewonnen werden. Leider steckt wegen der unübersehbaren Produktvielfalt werterhaltendes Batterie-Recycling noch in den Kinderschuhen. Mehr Informationen, wie Sie Batterien und Akkus entsorgen können, lesen Sie hier.