- Mehr Geld in der Tasche
Die EU hat für Verbraucher:innen eine wichtige Verbesserung geschaffen, indem sie die Roaming-Gebühren abgeschafft hat. Das bedeutet, Telefonieren, Simsen und Surfen im EU-Ausland kostet grundsätzlich nicht mehr als zu Hause. Das spart Geld und verhindert unerwartete Rechnungen.
Auch die Gebühren für Kartenzahlungen sind gedeckelt, was Einkaufen sowohl zu Hause als auch im Urlaub günstiger macht. Hinzu kommt, dass dank der EU Überweisungen in EU-Mitgliedsstaaten und das Abheben von Euro an ausländischen Geldautomaten nicht mehr kosten dürfen als im eigenen Land.
Außerdem sorgt der EU-Binnenmarkt in verschiedenen Märkten für mehr Wettbewerb. Beispiele sind Strom, Gas und Telekommunikation. Das bedeutet für Verbraucher:innen nicht nur eine größere Auswahl, sondern letztlich auch niedrigere Preise.
- Mehr Sicherheit
Dank zahlreicher Vorschriften der EU sind Verbraucherprodukte sicherer geworden. Es gibt spezielle Gesetze für Produkte wie Spielzeug oder Kosmetika, sowie allgemeine Sicherheitsstandards und Haftungsregeln für den Fall von Schäden.
Beispielsweise die CE-Kennzeichnung zeigt an, dass ein Produkt den in der EU geltenden Sicherheitsvorschriften für die jeweilige Produktgruppe entspricht. Viele Produkte benötigen eine CE-Kennzeichnung, bevor sie in der EU verkauft werden dürfen.
Ein Schnellwarnsystem ermöglicht den Austausch von Informationen über gefährliche Produkte auf dem europäischen Markt. Und Online-Marktplätze müssen ebenfalls dabei helfen, gefährliche Produkte zu entfernen.
Daneben sorgten viele Verordnungen für einen regulierten Einsatz von Chemikalien, was Verbraucher:innen vor gefährlichen Stoffen in Putzmitteln, Spielzeug oder Kleidung schützt. Mittlerweile hat die EU über 1.000 gesundheitsschädliche Stoffe in Kosmetika verboten.
In den letzten Jahren hat die EU Maßnahmen ergriffen, um gesundheitsschädliche Rückstände in Lebensmitteln und Verpackungen zu reduzieren. Zum Beispiel wurden Maßnahmen gegen krebserregendes Acrylamid in Chips, Pommes und Keksen ergriffen. Ebenfalls verbieten EU-Vorschriften den übermäßigen Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren, um resistente Keime zu bekämpfen.
Seit neustem ermöglichen Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA) es Regulierungsbehörden, gegen die Dominanz großer Digitalplattformen vorzugehen. Sie werden so zur Risikobewertung ihrer Algorithmen gezwungen.
Über die Verbraucherkreditrichtlinie wird sichergestellt, dass Informationen über Kredite - etwa die Gesamtkosten des Kredits - klar und verständlich dargestellt werden und auf digitalen Geräten gut zu erfassen sind. Neue Vorgaben für die Kreditwürdigkeitsprüfung werden Verbraucher:innen ab 2025 besser vor Überschuldung schützen.
- Mehr Rechte
Auch bei den Verbraucherrechten nimmt die EU eine entscheidende Rolle ein. So haben Verbraucher:innen dank ihr das Recht, Online-Käufe innerhalb von 14 Tagen zu widerrufen und die Ware zurückzuschicken. Ab 2026 wird dies noch einfacher über die Widerrufsfunktion auf den Websites der Anbieter möglich sein, was dann auch für Energielieferungs- oder Dienstleistungsverträge gelten wird. Innerhalb der EU gilt eine Gewährleistungsfrist von zwei Jahren, sowohl für Online- als auch stationäre Käufe. Wenn ein Produkt innerhalb dieses Zeitraums kaputt geht, haben Verbraucher:innen Anspruch auf Reparatur, Ersatz oder Rückerstattung des Kaufpreises.
Die EU hat auch Regeln gegen unlautere Vertragsbedingungen und Geschäftspraktiken eingeführt. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schützt die persönlichen Daten der Verbraucher:innen in der digitalen Welt und bietet die weltweit umfassendsten Gesetze zum Schutz der Privatsphäre.
Des Weiteren hat in der EU jeder das Recht auf ein Basiskonto, und die EU-Regelungen zu Flug- und Fahrgastrechten ermöglichen Entschädigungen für Verspätungen und Stornierungen.
Beim Thema Lebensmittel und Getränke hat die EU ebenfalls Rechte für Verbraucher:innen gestärkt. Produkte, die in der EU verkauft werden, müssen eine detaillierte Nährwertdeklaration enthalten, um Verbraucher:innen bei der Auswahl gesunder Optionen zu unterstützen.
Weitere Verbesserungen sind:
- Die Netzneutralitätsregeln der EU gewährleisten gleichen Zugang zum Internet für alle.
- Wenn Verbraucher:innen in einem anderen EU-Land krank werden, können sie einen örtlichen Arzt aufsuchen und erhalten eine Kostenerstattung von ihrer heimischen Krankenkasse.
- Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU verkürzt Genehmigungsverfahren für Solaranlagen und erleichtert so den Zugang zu erneuerbaren Energien für Verbraucher:innen, was ihre Stromrechnungen senken kann.
- Mehr Nachhaltigkeit
Während den Klimawandel in Europa bisher vor allem die Landwirtschaft durch Ernteeinbußen spürt, verlieren Millionen Menschen andererorts ihre Lebensgrundlage. Die Folgen der Erderwärmung sind massiv und vielfältig: Naturkatastrophen, Hunger, Flüchtlingsströme und Konflikte.
Etwa drei Viertel der nationalen Umweltschutzgesetze basieren auf EU-Regeln, was Verbraucher:innen sauberes Trinkwasser, saubere Luft und weniger gefährliche Chemikalien in Produkten bringt, sowie mehr Recycling und energieeffizientere Gebäude und Produkte ermöglicht.
Außerdem haben Verbraucher:innen dank der EU-Vorschriften zum Energiebinnenmarkt das Recht, ihre eigene Energie zu erzeugen, zu verbrauchen, zu speichern und zu verkaufen.
Die EU-Ökodesign-Richtlinie und das EU-Energielabel tragen entscheidend dazu bei, dass viele Geräte immer energieeffizienter werden. Mittlerweile sind viele Geräte in der EU energieeffizienter, was für Verbraucher:innen eine durchschnittliche Ersparnis von 332 Euro pro Jahr bedeutet. In Zukunft werden diese Regeln teilweise auch auf Produkte wie Möbel und Textilien ausgeweitet. Strengere CO2-Emissionsgrenzwerte für Autos machen auch sie effizienter, sparen Geld und schützen das Klima.
Dank des EU-Bio-Siegels und des EU-Ecolabels sind umweltfreundliche Produkte leichter erkennbar. Ebenfalls fördert die EU das Recht auf Reparatur, einheitliche Ladekabel und nachhaltige Batterien, um "Müllberge" zu reduzieren.
Verbraucher:innen können überall in Europa Elektroautos nutzen, da die EU-Verordnung über alternative Kraftstoffinfrastruktur für eine gleichmäßige Verteilung von Ladestationen sorgen soll.