Kündigungsbutton & Co. – Mehr Schutz bei langfristigen Verträgen

Hast du Angst vor langfristigen Verträgen? Bist du unsicher, was die Kündigungsfristen angeht? Mehrjährige Verträge, die sich automatisch verlängern, sind oft nicht günstig. Deshalb wurden am 1. März 2022 Regelungen für fairere Verbraucherverträge eingeführt. Diese sollen es Verbrauchern ermöglichen, schneller aus überlangen Verträgen auszusteigen.
Kündigung im Internet
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Kündigungsbutton

Seit Juli 2022 sind Unternehmen verpflichtet, auf ihren Webseiten einen Kündigungsbutton anzubieten, um Verbrauchern die Online-Kündigung von Verträgen, die online abgeschlossen werden können (zum Beispiel über Telefon- und Internet, Fitnessstudio-Mitgliedschaft, Gas- und Stromlieferung), zu erleichtern. Der Button muss leicht zugänglich, verständlich und klar beschriftet sein:

Einfache Auffindbarkeit: Der Kündigungsbutton muss ohne Umwege erreichbar sein, etwa mit der Beschriftung „Verträge hier kündigen“.

Direkter Kündigungsprozess: Nach dem Klick auf den Button muss eine Bestätigungsseite erscheinen, auf der alle relevanten Vertragsinformationen eingetragen werden können. Die Schaltfläche zum Bestätigen der Kündigung muss eindeutig und präzise beschriftet sein, etwa mit „jetzt kündigen“  oder „Vertrag kündigen“. Nicht ausreichend sind z.B. Formulierungen, wie „senden“ oder „abschicken“.

Kündigungsbestätigung: Nach der Kündigung müssen Sie eine elektronische Bestätigung erhalten.

Trotz der klaren gesetzlichen Regelungen setzen viele Anbieter diese Vorgaben leider nicht korrekt um. In solchen Fällen bist du als Verbraucher gut positioniert: Wenn der Kündigungsbutton fehlt oder unzulässig gestaltet ist, kannst du den Vertrag jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist beenden.

Achtung: Der Kündigungsbutton gilt nicht in Bezug auf Webseiten, die Finanzdienstleistungen betreffen, oder für Verträge über Finanzdienstleistungen (z.B. Darlehensverträge, Ratenlieferungsverträge). Unter Finanzdienstleistungen fallen auch Versicherungen. Hier gelten andere Kündigungsregeln.

Schluss mit überlangen Vertragsverhältnissen

Viele Anbieter versuchen, Kunden durch automatische Vertragsverlängerungen an sich zu binden. Verbraucher sind sich oft nicht bewusst, dass beispielsweise ein für zwei Jahre geschlossener Vertrag weiterhin gilt, wenn er nicht rechtzeitig gekündigt wird. Solche Vertragsverlängerungsklauseln sind oft in den AGB versteckt. Nach aktueller Rechtslage dürfen Verträge, die sich auf unbestimmte Zeit automatisch verlängern, nur eine Kündigungsfrist von höchstens einem Monat haben.

Schluss mit überlangen Kündigungsfristen

Kennst du das Problem, dass du einen Vertrag kündigen wolltest, aber zu spät dran warst, obwohl noch über zwei Monate bis zum Vertragsende übrig waren? Seit März 2022 kannst du Verträge mit einer Frist von maximal einem Monat vor Ablauf der Vertragslaufzeit kündigen.

Die Verbraucherzentrale hilft dir auch gern mit einer persönlichen Beratung.

Vektorgrafik mit menschlichen Figuren und digitalen Endgeräten - Digitale Welt

Informationen zum Verbraucherrecht auf Deutsch

Hier finden Sie weitere Informationen zum Verbraucherrecht auf Deutsch.

Förderhinweis BMUV

Eine lächelnde Frau blickt über ihre Schulter, während sie in einer Gruppe von drei Personen steht, die sich gegenseitig umarmen. Im Hintergrund ist eine grüne Landschaft zu sehen. Rechts im Bild befindet sich eine Grafik mit einem roten Herz aus einem Seil und dem Schriftzug: "STÄRKEN, WAS ALLE STÄRKT – VERBRAUCHERSCHUTZ" auf hellblauem Hintergrund.

Verbraucherschutz stärkt alle: Forderungen zur Bundestagswahl 2025

Die Bundestagswahl 2025 findet in einer Zeit der Krisen statt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat konkrete Vorschläge zusammengestellt, wie sich der Verbraucheralltag verbessern lässt. Denn: Verbraucherschutz stärkt alle.
Schmuckbild: Facebook-App

Sammelklage gegen Facebook wegen Datenleck

Im Jahr 2021 veröffentlichten Hacker massenhaft Nutzer:innendaten von Facebook. Allein in Deutschland gibt es Millionen Geschädigte. Dank der Sammelklage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) können sie ihre Ansprüche auf Schadensersatz nun gegen Facebook geltend machen. Betroffene können sich für die Klage anmelden, sobald das Bundesamt für Justiz (BfJ) das Klageregister öffnet.
Lachender Mann mit Geldscheinen in der Hand

Vergleich mit primaholding-Unternehmen: Letzte Chance für Verbraucher:innen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat mit primastrom, voxenergie und nowenergy einen Vergleich geschlossen. Es ging dabei um überhöhte Preise und unangemessene Vertragslaufzeiten. Noch bis zum 31. Dezember 2024 können Sie sich an die Unternehmen wenden und sich auf den Vergleich berufen.