Die Tricks sind im Grunde immer die Gleichen und werden nur auf die jeweilige Masche beziehungsweise das Produkt angepasst und/oder miteinander kombiniert. Manche sind zwar legal, haben aber dennoch das Ziel Sie abzuzocken. Andere sind schlicht kriminell. Doch was sind das für Tricks? Wir klären auf.
- Der Überrumpelungseffekt
Die Täter erzeugen eine Schocksituation. Das kann eine hohe Fake-Rechnung sein oder die Information, dass Angehörigen angeblich etwas zugestoßen sei. Im Panik-Modus ist klares Denken oft nicht möglich und genau das versuchen die Täter dann auszunutzen.
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- Der Wissensvorsprung
Die Täter geben vor, etwas zu wissen, was bis jetzt noch nicht bekannt ist. Oder sie täuschen vor, exklusives Insider-Wissen zu haben. Wer auch darüber verfügt und investiert, erzielt angeblich enorme Gewinne. Tatsächlich profitieren aber nur die Täter.
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- Seriosität vortäuschen
Betrüger werben mit einer attraktiven, staatlichen Förderung für den Kauf eines Produktes. Das heißt jedoch nicht, dass das angebotene Produkt sinnvoll und lukrativ ist. Die Täter nutzen die Seriosität des Staates für die eigenen Profite aus. Auch möglich: Betrüger geben sich selbst als Behörde aus und erschleichen sich so Ihr Vertrauen.
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- Fear of missing out
Täter nutzen die Angst aus, eine einmalige Chance zu verpassen. Sie locken zum Beispiel mit extremen Renditen, die nur erzielt werden, wenn Betroffene sofort zuschlagen.
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- Die Bestätigung
Die Täter gaukeln fantastische Gewinne vor. Dies soll darin bestätigen, dass die Entscheidung, in diese eine Geldanlage zu investieren, goldrichtig war. Das wiederum soll dazu animieren, noch mehr Geld zu investieren. Tatsächlich gab es aber nie ein Investment, denn die Betrüger haben sich das Geld in die eigene Tasche gesteckt.
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- Der Zeitdruck
Es wird vorgetäuscht, dass man dringend handeln müsste. Unter Zeitdruck liest sich niemand Wissen an, hinterfragt das Angebot oder bittet jemanden um Rat. Sie sollen schnell entscheiden und keine Zeit zum Nachdenken haben.
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- Vertrauen erzeugen
Die Täter versuchen Nähe aufzubauen, indem sie Sie duzen und angeblich private Details von sich selbst preisgeben. Wenn die zwischenmenschliche Nähe erst einmal hergestellt wurde, haben es die Täter leichter, ihre Lügen zu verbreiten.
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- Schamgefühl ausnutzen
Die Täter arbeiten mit dem Gefühl der Scham: Sie drohen damit, intime Informationen über ihre Opfer zu veröffentlichen. Zum Beispiel soll ein Computervirus auf dem Rechner der Betroffenen ihnen den Zugang zu den kompromittierenden Informationen verschafft haben – in der Regel ist das aber eine Lüge.
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- Unkomplizierte Hilfe
Die Täter bieten einfache und schnelle Hilfe in akuten Notsituationen an. Aus dieser Not heraus vertrauen Betroffene auf die seriös und unkompliziert wirkenden Angebote. Tatsächlich wird die Situation aber nur ausgenutzt und erzeugt weitere Probleme.
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Das Wichtigste zum Schluss: Auch wenn fast alle glauben, dass sie nicht auf Tricks von Betrügern hereinfallen würden. Grundsätzlich kann das jeder und jedem passieren. Hat man es gerade eilig oder befindet sich in einer Stress- oder Notsituation, ist man besonders verwundbar.
Also: Kein Grund zur Scham, falls Sie selbst in die Falle getappt sind. Im Zweifel hatten Sie es mit skrupellosen Profis zu tun – selbst Expertinnen und Experten erkennen die Maschen nicht immer und sofort. Holen Sie sich Unterstützung bei der Polizei oder Ihrer Verbraucherzentrale.